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2010 Die Kurve

von Tankred Dorst

 

Aufführungsrechte: Jussenhoven & Fischer www.jussenhoven-fischer.de

Zum Inhalt:

Die Brüder Rudolf und Anton wohnen am Fuss eines Felsens in einer kleinen Hütte. Viel passiert da nicht, ausser wenn mal wieder ein Auto vom Felsen herabfällt, weil es die Kurve oben nicht gut erwischt hat. Das ist in letzter Zeit 24mal vorgekommen - so viele Holzkreuze stehen neben der Hütte. Rudolf repariert die Unfallwagen und verkauft sie, während Anton die Begräbnisreden der Verstorbenen schreibt, deren Persönlichkeiten er aus den von ihnen mitgebrachten Dokumenten filtert. In diese Idylle bricht unversehens der Ministerialdirigent Kriegmann ein, an den Anton immer wieder (unbeantwortet gebliebene) Eingaben gerichtet hat, um ihn auf die Gefährlichkeit der Kurve und die Notwendigkeit ihrer Entschärfung hinzuweisen. Da hören sie wieder ein Auto kommen und prompt fällt der Ministerialdirigent Kriegmann in die Rhabarberstauden. Er dankt deür seine Rettung und verspricht eine Sanierung der Strasse. Den Brüdern beginnt plötzlich zu dämmern, wie sehr sie beide von der Kurve abhängig sind. Als Kriegmann sich auf den Heimweg machen will, beginnt ihm Anton die für ihn geschriebene Grabrede vorzulesen und ersticht ihn schliesslich mit einem Taschenmesser.

Zum Autor:

TANKRED DORST wurde 1925 in Oberlind bei Sonnendorf, Thüringen, geboren. Als Siebzehnjähriger wurde er zur Wehrmacht eingezogen und geriet bei Kriegsende in englische und amerikanische Gefangenschaft, aus der er 1947 nach Westdeutschland entlassen wurde. 1950 nahm Dorst das Studium der Germanistik, Kunstgeschichte und Theaterwissenschaft in München auf. Bald darauf begann er, Stücke für das studentische Marionettenstudio zu verfassen. Seine ersten Werke für das Schauspiel wurden 1960 aufgeführt. Es folgten über 30 Dramen und Libretti, u.a. "Toller", "Die Kurve", "Große Schmährede an der Stadtmauer" und "Der Kater oder Wie man das Spiel spielt". Seinen vier teilweise fast "klassischen" Kinderstücken in Zusammenarbeit mit Ursula Ehler (wie bei der Mehrzahl der Texte seit den 1970er Jahren) folgte 2002 "Der vergessene Zauberspruch". Daneben entstanden Bühnenbearbeitungen und Übersetzungen, Drehbücher, Essays und Erzählungen. Tankred Dorst führte auch Regie bei mehreren Filmprojekten und inszenierte 2006 den "Ring der Nibelungen" für die Bayreuther Festspiele. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Gerhart-Hauptmann-Preis, den Mühlheimer Dramatikerpreis, den Georg-Büchner-Preis und den Max-Frisch-Preis. 2009 empfing er den Thüringer Verdienstorden, die Ehrendoktorwürde der Universität Bamberg und den Europäischen Literaturpreis, Straßburg.

Die Darsteller



Anton Felix Mayer
Rudolf Rolf Jenzig
Dr. Erich Kriegbaum Willi Ellböck

 

Regie Karsten Hinrichs
Regieassistenz Michaela Schlecht

 

Bühnenaufbauten Herbert Kramkowski
Bühnenbild Hanni Gammel-Kollmannsberger, Karin Lastowitza, Herbert Kramkowski
Plakatgestaltung Anna Stettmeier
Maske Cäcilia Probst, Petra Gaigl
Souffleuse Christiane Müller
Film/Foto/Ton/Beleuchtung Jan Schröder, Peter Reif, Stefan Schlecht, Florian Fischer
Satz/Graphik/Programmheft Graph. Betrieb W. Hellmich / Irene Herrmann
Organisation Irene Herrmann